Auf den Feldern wächst jetzt Getreide, wie z.B. Gerste, Weizen und natürlich Mais. Für die Wildtiere ist jetzt eine tolle Zeit, denn sie können sich auch tagsüber außerhalb des Waldes aufhalten, weil sie sich überall verstecken können. Rehe liegen gerne draußen im Getreide und genießen die Sonne und Hasen liegen in der Sasse, so nennt der Jäger die Mulden im Boden, in denen sich Feldhasen hinein ducken. Manchmal kann man ganz nahe an ihnen vorbei gehen, ohne sie zu bemerken. Habt ihr gewusst, dass Feldhasen bis zu drei Meter weit und zwei Meter hoch springen können? Wenn sie flüchten erreichen sie eine Spitzengeschwindigkeit von bis zu 80 Kilometer pro Stunde – das ist schneller als der schnellste Mensch bei den Olympischen Spielen. Außerdem sind sie berühmt für ihre Haken, die sie bei der Flucht schlagen und so blitzschnell eine Richtungswechsel hinlegen.
Überall tobt das Leben. Viele junge Wildtiere erkunden die Welt und lernen von ihren Eltern alles, was sie zum Überleben brauchen. Die Fuchsmama zeigt ihren Welpen wie man Mäuse fängt, Rehkitze werden von ihren Müttern an die Stellen mit den schmackhaftesten Gräsern und Kräutern geführt. Familie Dachs verschläft den Tag und kommt erst Abends aus dem Bau. Die jungen Dachse streifen mit ihrer Mutter die ganze Nacht durch die Gegend. Immer auf der Suche nach Futter. Dabei verschmähen sie auch die Eier von Bodenbrüter nicht, wenn sie auf ein Nest stoßen.
Weil im Sommer die Tage länger sind, sind natürlich auch wir Menschen länger draußen. Das kann für die Wildtiere Stress bedeuten. Abends nämlich werden sie aktiv und wenn an den Waldrändern und Feldwegen viele Menschen unterwegs sind, trauen sie sich nicht frei bewegen. Aus Rücksicht auf die Tiere sollten die Menschen spät abends und nachts nicht mehr durch den Wald laufen.
Kennt ihr eigentlich die wichtigsten Verhaltensregeln im Wald?
Nicht nur jedes Kind, auch jeder Naturnutzer sollte sich an ein paar einfache Regeln halten, denn wenn wir in der Natur und im Wald unterwegs sind, bewegen wir uns immerhin in den Wohn- und Schlafzimmern der Wildtiere.
Deshalb gilt:
Keinen Müll hinterlassen!
Schließlich würde es euch auch nicht gefallen, wenn jemand durch euer Kinderzimmer läuft und Getränkedosen, Verpackungsmüll, alte Autoreifen, kaputte Fahrräder und anderen Müll hinterlässt. Tiere können sich schwer verletzen, wenn sie z.B. in Glasscherben treten, oder aus Neugierde ihre Köpfe in leere Becher oder Dosen stecken und darin regelrecht stecken bleiben. Es gibt sogar Erzählungen von Wildtieren, die durch einen Plastikringe über den Schnabel verhungert sind.
Keine Pflanzen absichtlich zertreten!
Manche Pflanzen sind besonders geschützt, die darf man auch nicht pflücken, aber ganz wichtig ist es, sie auch nicht mutwillig kaputt zu machen, indem man sie ausreißt oder auf ihnen herum trampelt. Die Natur ist so schön, man kann sich daran erfreuen, aber man darf sie nicht zerstören. Für viele Pflanzen gilt die „Handstraußregel“, das bedeutet, ihr dürft für eure Mama oder für euch selbst nicht geschützte Blumen pflücken – aber nur so viel wie zwischen Daumen und Zeigefinger passen. Eine handvoll eben.
Kein Feuer machen!
Das ist eine ganz wichtige Regel, denn auch wenn man nur ein kleines gemütliches Lagerfeuer machen möchte, kann sich das ganz schnell ausbreiten und zu einem riesigen Waldbrand werden. Der vernichtete dann nicht nur Bäume, Pflanzen und Sträucher sondern auch viele Tiere verlieren ihr Leben. Das betrifft nicht nur Rehe und Füchse, sondern auch die kleinen Waldbewohner, wie Waldameisen, Kröten, Siebenschläfer, Igel und viele mehr.
Hunde an die Leine!
Viele Hundebesitzer denken, dass ihr Hund keine Gefahr für Wildtiere ist und lassen sie überall frei herumlaufen. Es stimmt vielleicht, das nicht jeder Hund Wildtier aufscheucht und hetzt, aber wenn er z. B. zufällig auf ein Jungtier trifft und nur mit ihm spielen will, kann er es unabsichtlich schwer verletzen und wenn es dann nach Hund riecht, nimmt seine Mutter es nicht mehr an.
Wildschwein Borste und der Sommer
Hallo, ich bin Borste, das Wildschwein. Meine Familie und ich sind gerade ins Sommerlager gezogen. Hier ist es super schön. Das Maisfeld bietet Platz für alle meine Geschwister, Mama, meine Tanten und mich. Eine Wildschweinfamilie wird in der Jägersprache „Rotte“ genannt und wird immer von einer erfahrenen Bache ( weibliches Wildschwein) angeführt. In großen Maisfeldern können wir sogar tagsüber toben, verstecken spielen und wenn wir hungrig sind, wachsen uns die Kolben mit dem goldgelben Mais fast direkt ins Maul. Vollgefressen verschlafen wir dann meistens den Nachmittag eng zusammengekuschelt oder wir ärgern die Erwachsenen, indem wir auf ihnen herum klettern und sie anstupsen.Manchmal, wenn es Mama oder den Tanten zu bunt wird, stoßen sie uns unsanft von sich und es kann durchaus sein, dass wir dabei mal ein paar Meter durch die Luft fliegen. Sie grunzen dann ganz tief, was heißen soll: „benehmt euch!“
Aber auch wenn Mama manchmal ziemlich unsanft zu uns ist, wenn wir in Gefahr sind, kämpft sie für uns wie eine Löwin. Da können wir uns ganz sicher sein, denn sie nimmt es sowohl mit Menschen als auch mit Hunden auf, um uns zu beschützen.
Wusstest du, dass Wildschweine zwar nicht besonders gut sehen können, aber dafür um so besser hören und noch besser riechen können. Unsere große runde Nase, die aussieht wie eine Steckdose, (in der Jägersprache „Wurf“ genannt), hat mehr Riechzellen als ein Hund.
Unsere Ohren nennt der Jäger, Teller. Damit können Geräusche in 500 m Entfernung wahrnehmen.
An heißen Sommertagen, wenn die Zecken und Stechmücken zur Plage werden, werfen wir uns mit Genuss in die Suhle und wälzen uns im Schlamm. Du weißt nicht, was eine Suhle ist?
Das sind Stellen im Wald oder auch manchmal im Feld, wo in großen Pfützen das Wasser stehen bleibt und der Boden so richtig schön matschig ist.
Während die Schlammkruste nach so einem Dreckbad trocknet, kühlt sie unseren Körper und wenn sie dann trocken ist, erstickt alles Ungeziefer. Zecken haben so keine Chance. Im Wald stehen auch überall Malbäume herum, das sind unsere Kommunikationsstellen. Nach dem Suhlen schubbern wir unsere Schwarte daran und hinterlassen unseren Duft, der wie eine Nachricht für andere Rotten oder Keiler funktioniert. Keiler sind übrigens männliche Wildschweine, die, wenn sie erwachsen sind meistens allein, manchmal auch zu zweit unterwegs sind. Die Leitbache duldet nämlich nur jüngere Keiler in der Rotte, sobald sie größer werden, werden sie ausgestoßen und müssen allein klar kommen.
Wenn es Nacht wird, verlassen wir hin und wieder das schützende Maisfeld und streifen durch die Felder. Weizen oder Hafer sind zum Beispiel eine willkommene Abwechslung im Speiseplan und nach dem Regen durchwühlen wir gerne die Wiesen nach Würmern und Käfern.
Wenn die Erntezeit kommt, heißt es aufpassen! Sobald die großen Erntemaschinen anrücken sind wir nicht mehr sicher und zeihen wieder um in den Wald.
Wenn der Winter ins Land zieht und die Felder leer sind besteht unsere Hauptnahrung aus Eicheln, Bucheckern und Kleintieren, die wir im Waldboden dank unserer guten Nase finden.
Also wenn du mal durch den Wald gehst und es riecht ziemlich nach Maggi, kannst du sicher sein, dass entweder kurz vorher eine Rotte Wildschweine vorbeigezogen ist, oder sogar noch in der Nähe ist. Deshalb ist auf den Wegen bleiben eigentlich immer eine gute Sache, denn tatsächlich weichen wir euch Menschen lieber aus, und ziehen uns ins Dickicht zurück.
So, liebe Kinder, ich muss mich jetzt am Malbaum scheuern, weil meine Schwarte juckt …
Wir zeigen euch, wie man ganz einfach die Sonne einfangen
kann.
Ihr braucht dazu:
Pappteller
Schere oder Teppichmesser
durchsichtiges Paketklebeband oder Klebefolie
Blüten, Blätter oder Gräser
So ein „Suncatcher“ oder „Sonnenfänger“ ist wirklich kinderleicht zu basteln. Ihr schneidet den Innenteil des Papptellers heraus ( alternativ kann man auch einen Karton nehmen und in beliebiger Form zuschneiden)
Auf eine Seite klebt ihr die Klebefolie oder das Klebeband und dann müsst ihr nur bunte Blüten; Blätter oder Gräser sammeln, die ihr dann wild durcheinander oder wie ein Mandala geordnet auf die Klebeseite drückt.
Wenn ihr den Suncatcher gegen die Sonne haltet, leuchtet er wunderschön. Wenn ihr eine Schnur daran befestigt könnt ihr euren Sonnenfänger ins Fenster hängen.
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Viel Spaß beim nachbasteln!